
Handels- und Investitionsschutzabkommen erleichtern Unternehmen den Zugang zu Märkten und Rohstoffen und schützen ihre Interessen mit einklagbaren Rechten. Für den Schutz der Menschenrechte in der globalisierten Wirtschaft gibt es hingegen nur freiwillige Leitprinzipien. In einem Workshop beim Gipfel für globale Solidarität am 6. Juli in Hamburg wollen wir den aktuellen Prozess bei den Vereinten Nationen zu einem Menschenrechtsabkommen (Treaty) diskutieren, das verbindliche Regeln für Unternehmen schaffen soll.
June 20, 2017 | GPF
Menschenrechte vor Profit! Warum wir globale Unternehmensregeln brauchen
Workshop beim Gipfel für globale Solidarität
Hamburg, Zinnschmelze, Raum 2
Donnerstag, 6. Juli 2017, 15.00-17.00 Uhr
Ob Proteste gegen TTIP, CETA & Co. oder gegen die G20: Immer mehr Menschen kritisieren eine „Globalisierung von oben“, bei der die Menschenrechte als erstes auf der Strecke bleiben. In der gegenwärtigen Weltwirtschaft speisen sich Gewinne von Unternehmen oft systematisch aus menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und niedrigen Umweltstandards – ohne, dass diese dafür haftbar gemacht werden können. Mehr noch: Handels- und Investitionsschutzabkommen erleichtern insbesondere großen Unternehmen den Zugang zu Märkten und Rohstoffen und schützen ihre Interessen mit einklagbaren Rechten. Für den Schutz der Menschenrechte in der globalisierten Wirtschaft gibt es hingegen nur freiwillige Leitprinzipien. Der Zugang zu Recht bleibt Betroffenen verwehrt.
Um dieses Problem anzugehen, wurde im Juni 2014 im UN- Menschenrechtsrat ein neuer Prozess angestoßen: mit dem sogenannten UN-Treaty soll dort ein internationales Abkommen erarbeitet werden, das für alle Vertragsparteien verbindlich ist, klare Regeln für Unternehmen schafft und den Betroffenen Klagemöglichkeiten eröffnet.
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam mit Euch über den sogenannten „Treaty-Prozess“, Inhalte und Formen eines Abkommens sowie die politische Realisierbarkeit diskutieren. Ausgehend von Fallbeispielen, die zeigen, wie Menschenrechtsverletzungen systematischer Teil der globalisierten Wirtschaft sind, wollen wir mit Euch insbesondere darüber reden, wie der Treaty-Prozess mit anderen gesellschaftspolitischen Debatten, z.B. der Kritik an G20 oder den Auseinandersetzungen über TTIP, CETA & Co. verknüpft werden kann.
Referent*innen:
- Sarah Lincoln, Brot für die Welt
- Karolin Seitz, Global Policy Forum
- Till Bender, Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Anil Shah, Christliche Initiative Romero
Diese Veranstaltung wird organisiert von: Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero, Global Policy Forum, Rosa-Luxemburg-Stiftung New York Office
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