Die globale Corona-Krise hat neben den gesundheitlichen Aspekten des Virus auch finanzielle, sozioökonomische und nicht zuletzt auch entwicklungspolitische Konsequenzen. In jüngster Vergangenheit wurden deshalb eine Vielzahl von Maßnahmen von Regierungen und internationalen Organisationen in Gang gesetzt, die zur Eindämmung des Virus einerseits und zur Verhinderung noch schwerwiegender wirtschaftlicher Konsequenzen (siehe dafür unser Briefing Paper ,,Die globale Coronakrise Weltwirtschaftliche Auswirkungen und internationale Reaktionen – eine Momentaufnahme (Stand 18.3.2020)‘‘) andererseits dienen sollen.
Letztere enthalten beispielweise Hilfspakete verschiedener Form und Umfang und sollen dabei vor allem die gravierenden wirtschaftlichen und daher auch sozialen Konsequenzen weltweit abfedern. Adressaten sind dabei vor allem das Gesundheitssystem sowie größere Banken und Unternehmen, denen mit Krediten und Finanzspritzen ausgeholfen werden soll. Einige Strategien richten sich allerdings auch an kleine und mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen und deren Erspartes, private Renten und andere private Vermögenswerte.
Besonders problematisch wird die Situation für viele Entwicklungsländer. Ihre Gesundheitssysteme sind schwach, die Regierungen haben kaum finanziellen Spielraum, und der Großteil der Bevölkerung genießt keinen Schutz durch das soziale Sicherungsnetz, weshalb Krankheit, Arbeitslosigkeit und Lohnausfälle hier noch problematischer sind als in Europa. Internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation und die Weltbank beginnen daher damit, Maßnahmen speziell auf sie zuzuschneiden.
Um einen Überblick über die verschiedenen nationalen und internationalen Maßnahmen zu gewinnen, haben verschiedene Akteure Übersichten erstellt, die jeweils andere Schwerpunkte setzen. Das Global Policy Forum analysiert die Politikmaßnahmen kontinuierlich. Die folgenden Datenbanken sind uns dabei nützlich:
Cicero Group- Comparative tracker of EU and Global Covid-19 measures
Übersicht von wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen gegen den Covid-19 Ausbruch mit Updates in kurzen Abständen. Im Detail wird hier auf die Antworten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten sowie auf die einiger wirtschaftlich bedeutender anderer Länder eingegangen (UK, USA, China, Hong Kong und Japan)
Die Übersicht der OECD setzt den Fokus auf steuerpolitische Maßnahmen von Regierungen, die zur Bekämpfung von finanziellen Folgen durch Covid-19 dienen sollen.
Der policy tracker des Internationalen Währungsfonds, mit Stand Ende März, fast alle wichtigen ökonomischen Maßnahmen zusammen, die von Regierungen getroffen werden, um etwas gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona Pandemie zu unternehmen. Die Liste umfasst 186 Länder.
Reuters – Global economic policy response to the coronavirus pandemic
Die Übersicht von Reuters enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten wirtschaftspolitischen Strategien gegen die Coronakrise. Eingegangen wird hierbei auf einzelne Länder weltweit sowie auf die Eurozone .
Yale University – Coronavirus Response Tracker
Der Tracker geht auf Interventionen der Zentralbanken, der Finanzbehörden und internationalen Institutionen ein, die auf finanzielle Stabilität abzielen. Außerdem nimmt er dabei relevante Vorschläge von Personen und Akteuren außerhalb der Regierung auf. Zu jedem Eintrag wird eine Zusammenfassung der Informationen geboten sowie Verlinkungen zu den wichtigsten Presseartikeln geteilt.
Coalition for Human Rights in Development - Tracking Covid-19 financing at Development Banks
Der Tracker der Coalition for Human Rights in Development gibt eine Übersicht über verschiedene Finanzierungsprogramme internationaler Entwicklungsbanken im Kontext der Coronakrise.
United Nations - Coronavirus global health emergency
Die offizielle Seite der Vereinten Nationen zu allen Themen, die sich mit der Coronakrise beschäftigen.