Die Neue Allianz für Ernährungssicherheit in Afrika: ist die Initiative der G8-Länder geeignet, die Armut zu bekämpfen?

Ein Positionspapier des Forums Umwelt und Entwicklung

Die Initiative „New Alliance for Food Security and Nutrition“ (G8NA) wurde auf dem G8-Gipfel im Mai 2012 in Camp David auf Initiative der US-Regierung gestartet. Das erklärte Ziel ist es, 50 Millionen Menschen in Sub-Sahara Afrika bis zum Jahr 2022 aus der Armut zu befreien. Mehr private Investitionen in die Landwirtschaft sollen dies möglich machen. Die G8NA umfasst die G8-Regierungen, die Privatwirtschaft und afrikanische Regierungen.

Bislang wurden Partnerschaftsabkommen (Country Cooperation Frameworks) mit sechs afrikanischen Staaten abgeschlossen: Äthiopien, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Mosambik und Tansania. Neu dazukommen werden dieses Jahr voraussichtlich Benin, Nigeria, Malawi und Senegal. Die Inhalte der Partnerschaftsabkommen zeigen, dass es vorrangig darum geht, investitionsfreundliche politische Rahmenbedingungen in afrikanischen Ländern zu schaffen und Investitionen der Privatwirtschaft zu befördern. Kriterien oder Indikatoren zur Armutsbekämpfung sucht man vergeblich.

Die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, die von der Initiative profitieren sollen, wurden bisher nicht aktiv in die Ausgestaltung der Initiative eingebunden. Es ist zu befürchten, dass die Initiative eher der Öffnung afrikanischer Märkte für den Ankauf von Agrarrohstoffen, den Zugang zu Land und den Vertrieb von kommerziellem Saatgut, Düngern und Pestizide dient. Das Forum Umwelt und Entwicklung fordert daher die Initiative entweder radikal zu reformieren oder komplett zu beenden.