Pressebriefing von BUND, DNR, Forum Umwelt und Entwicklung und Global Policy Forum
Die Zahl der Hungernden steigt wieder, die Ungleichheit zwischen Armen und Reichen wächst, Artenvielfalt schwindet und die Klimakrise ist allgegenwärtig. In dieser Situation kommen Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, im September zu einem Gipfel-Marathon in New York zusammen. Am 23. September lädt UN-Generalsekretär António Guterres zum Klimagipfel, direkt im Anschluss (24.-25.9.) findet der sogenannte „SDG-Gipfel“ zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung statt. Am 26. September folgt eine Konferenz zur Finanzierung nachhaltiger Entwicklung.
Staats- und Regierungschefs sollen bewerten, wie weit sie im Kampf gegen Armut und Ungleichheit sind. Zudem werden Beiträge darüber erwartet, was Staaten zu tun gedenken, um die Klimakrise einzudämmen und bis 2030 soziale und ökologische Gerechtigkeit zu verwirklichen.
Bei den Gipfeln bleiben die Regierungen weitgehend unter sich. Und das, obwohl die Rolle der Zivilgesellschaft in der Umsetzung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit zentral ist. Bei vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bewegungen gibt es große Skepsis, was mögliche Ergebnisse angeht. Bei vorangegangenen Treffen sind angesichts der bedeutungsvollen Ziele von Paris und der SDGs nur unzureichende Maßnahmen versprochen worden. Und selbst diese wurden und werden kaum verwirklicht. Weltweit werden deswegen ab dem 20. September Millionen Menschen für eine solidarische, nachhaltige und klimafreundliche Zukunft auf die Straße gehen und kaum überhörbar sein.
Bei unserem Pressebriefing wollen wir mit Ihnen über unsere Erwartungen an die Gipfel diskutieren:
Welche konkreten Ergebnisse braucht es für einen politisch relevanten Gipfelerfolg? Welche politischen Umsetzungsprozesse werden benötigt, wenn wir nicht weiterhin auf eine Erderwärmung von drei bis vier Grad zusteuern wollen? Welche Rolle erwarten wir dabei von der EU? Welche Chance hat die Umsetzung der SDGs bis 2030 und welche politischen Entscheidungen müssen dafür gefällt werden? Welche Rolle spielt Zivilgesellschaft und wie kann sie diese Rolle unter zunehmender staatlicher Repression und bei schwindendem Handlungsspielraum wahrnehmen?
Programm
09:00 Uhr — Ankommen bei Kaffee und Tee
09:30 Uhr — Begrüßung
09:35 Uhr — Block I: UN-SDG- und Finanzgipfel
Internationale Nachhaltigkeitspolitik: Wird die Umsetzung der SDGs noch gelingen und ist vom SDG-Gipfel mehr als PR zu erwarten?
Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt und Entwicklung
Kurze Bilanz der deutschen Nachhaltigkeitspolitik. Verkehr, Biodiversität, Ungleichheit: Wo besteht der größte Handlungsbedarf?
Christine Wenzl, BUND
Wie steht es um die Finanzierung der Nachhaltigkeitsziele?
Wolfgang Obenland, Global Policy Forum
10:15 Uhr — Ihre Fragen und Diskussion
10:45 Uhr — Kaffeepause
11:00 Uhr — Block II: UN-Klimagipfel
Erwartungen an den UN-Klimagipfel. Welche Bedeutung hat der Gipfel im Kampf gegen die Klimakrise?
Ann-Kathrin Schneider, BUND
Was bringt die EU mit nach New York? Welche Rolle kann sie spielen?
Antje Mensen, DNR
11:30 Uhr — Ihre Fragen und Diskussion
12:00 Uhr — Mittagessen und Möglichkeit für Gespräche mit den Referent*innen
13:00 Uhr — Ende der Veranstaltung