Am 25. September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung mit 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) – ein historisches Ereignis. Nur fünf Tage vorher, am 20. September 2015, veranstalteten wir – die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt), Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst und das Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert Stiftung – unsere jährliche Podiumsdiskussion zum Internationalen Friedenstag im Rahmen der Bonner Friedenstage.
Frieden ist nicht nur ein eigenständiges Ziel, sondern ein Leitmotiv der gesamten 2030 Agenda. Damit wird anerkannt, dass Frieden und Entwicklung untrennbar miteinander verbunden sind. Krieg und Gewalt stellen die größten Hindernisse für nachhaltige Entwicklung dar – umgekehrt ist ein nachhaltiger Frieden nicht ohne soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung möglich.
Die neue Agenda bringt einen überfälligen Perspektivwechsel mit sich, denn sie gilt für alle Staaten gleichermaßen und nicht nur für Entwicklungsländer. Die SDGs nehmen damit auch Deutschland in die Pflicht und bieten einen Orientierungsrahmen für Nachhaltigkeitsziele in Deutschland.
Welche Verantwortung haben also Kommunen in Deutschland bei der Umsetzung des Friedensziels der 2030 Agenda und sind sie den Anforderungen gewachsen? Bietet die 2030 Agenda Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Kommunen für ein friedliches Zusammenleben?
Diesen Fragen gingen die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion zum Friedenstag 2015 im Alten Rathaus der Stadt Bonn nach. Kaum ein Ort in Deutschland wäre besser geeignet, um zu diskutieren, wie Kommunen das Nachhaltigkeitsziel einer friedlichen und inklusiven Gesellschaft am besten umsetzen können: Bonn ist UNO-Stadt und versteht sich als Ort nachhaltigen Handelns und nachhaltiger Politik. Weil eine globale nachhaltige Entwicklung nicht ohne Frieden zu erreichen ist, hat die Stadt Bonn auch den Claim „Frieden. Peace. Paix. Bonn“.
Die Diskussion zeigte: Die Umsetzung des Friedensziels der 2030 Agenda muss auch in Deutschland eine politische und gesellschaftliche Priorität sein. Damit Deutschland zu Hause und in der Welt friedliche und inklusive Gesellschaften fördern kann, braucht es ambitionierte Ziele und Indikatoren. Sie müssen sowohl in der Neuauflage der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die im Sommer 2016 verabschiedet werden soll, als auch in den Nachhaltigkeitsstrategien von Ländern und Kommunen festgelegt werden.
Wir danken der Stadt Bonn für ihre Unterstützung der Veranstaltung, dem interessierten und nachfragenden Publikum und insbesondere Hagen Berndt, Christiane Lembert-Dobler, Adolf Kloke-Lesch und dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch für ihre Diskussion auf dem Podium.
Diese Publikation fasst zentrale Punkte der Diskussion zusammen und soll Anregungen für die Umsetzung der Sustainable Development Goals in Deutschland geben.