Die Inter-Agency Task Force (IATF) on Financing for Development hat heute ihren neuen Bericht zum Stand der Entwicklungsfinanzierung veröffentlicht. Der Financing for Sustainable Development Report erscheint einmal jährlich und ist die wichtigste Studie zum Monitoring der internationalen Vereinbarungen, die 2015 auf der Konferenz der Vereinten Nationen (UN) zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba getroffen wurden. Er hätte eigentlich das Financing for Development Forum der UN beraten sollen, das jährlich im April in New York stattfindet. Dieses wurde jedoch wegen der Coronapandemie verschoben. Stattdessen standen die Autoren – Experten von internationalen Organisationen wie UN, IWF, Weltbank und OECD – vor der Herausforderung, die Coronakrise noch kurzfristig zu berücksichtigen.
Der Bericht muss konstatieren, dass es Rückschritte bei der Entwicklungsfinanzierung gab, und das obwohl er noch überwiegend mit Daten von vor der Coronakrise arbeitet. So sind etwa die Mittel für öffentliche Entwicklungshilfe in den letzten Jahren gefallen, und das Risiko schwerer Finanzkrisen ist gestiegen, da sich im Norden und im Süden hohe Schuldenberge aufgetürmt haben. Die IATF betont die zentrale Herausforderung, diesen Trend umzudrehen, wenn die Finanzierung der SDGs gesichert werden soll. Mit der Coronakrise sind ambitionierte Maßnahmen nur noch dringlicher geworden.