Mehr Partizipation? Gestärkter Multilateralismus?

Die Rolle der Zivilgesellschaft und die Zukunft des HLPF im Umsetzungsprozess der Agenda 2030
Workshops
Friedrich-Ebert-Stiftung, Godesberger Allee 149, 53175 Bonn
Global Policy Forum und Friedrich-Ebert-Stiftung

Um den globalen Umwelt- und Entwicklungsproblemen unter dem Dach der Vereinten Nationen besser begegnen zu können, haben die Regierungen das Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung (High-Level Political Forum, HLPF) gegründet. Es ist das zentrale UN-Gremium für nachhaltige Entwicklung und soll hauptsächlich die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) überwachen.

In der Einschätzung des HLPF gehen die Meinungen in Politik und Zivilgesellschaft auseinander. Manche sehen in ihm das potentielle Spitzengremium für globale Umwelt-, Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik und eine demokratischere Alternative zur G20, andere halten es lediglich für ein weiteres Forum zum Austausch diplomatischer Gemeinplätze. Im kommenden Jahr wird das politische und mediale Interesse am HLPF auf jeden Fall steigen. Denn im September 2019 tagt das Forum erstmals als globaler Nachhaltigkeitsgipfel auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Außerdem steht ein erster „Review“ seiner Arbeit an.

Bei unserem Workshop wollen wir über die Funktionen und die Agenda des HLPF informieren und eine erste Zwischenbilanz seiner Arbeit vornehmen, um vor diesem Hintergrund die politische Relevanz, die Potentiale und den Reformbedarf dieses Gremiums einzuschätzen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, welche Reforminitiativen von der deutschen Politik ausgehen können.

Eine wachsende Zahl zivilgesellschaftlicher Organisationen nutzt die Agenda 2030 und die SDGs als Referenzrahmen und ist aktiv daran beteiligt, sie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und von der Politik ihre Verwirklichung einzufordern. Von der kommunalen bis zur globalen Ebene haben sich dabei neue Netzwerke und Allianzen gebildet. Die Frage ist, ob dies mehr als ein Strohfeuer ist. Kann der Umsetzungsprozess der Agenda 2030 zur Stärkung fortschrittlicher zivilgesellschaftlicher Organisationen (auch als Gegengewicht zu nationalistischen und fremdenfeindlichen Bewegungen) und der dauerhaften Bildung neuer gesellschaftlicher Bündnisse führen? Hat sich durch die Agenda 2030 die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in den Konsultationen der Vereinten Nationen verändert? Wie sehen ihre praktischen Mitwirkungsmöglichkeiten aus? Welche Gruppe und Organisationen bestimmen den Diskurs? Und was sind ihre Hauptbotschaften?

Diese Fragen sollen bei einem zweiten Workshop unter anderem mit Vertreter/innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Netzwerke diskutiert werden.


 

Zum Download der Einladung/des Programms (pdf, 500 KB)


Programm

14.11.

Workshop 1 – Zwischenbilanz und Zukunftsperspektiven des HLPF

13:30

Ankunft, Registrierung, Begrüßungskaffee

14:00

Begrüßung und Einführung

Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung

Wolfgang Obenland, Global Policy Forum

14:15

Panel 1: Zwischenbilanz des HLPF

Dr. Michèle Roth, Stiftung Entwicklung und Frieden

Drei kurze Impulsvorträge à ca. 10 min und 60 min Nachfragen und Diskussion

Zwischenbilanz aus Sicht der Bundesregierung
Dr. Ingolf Dietrich, Beauftragter für nachhaltige Entwicklungsziele im BMZ

Zwischenbilanz aus Sicht der Zivilgesellschaft
Daniel Jüttner, Referent für nachhaltige Entwicklungsziele, Brot für die Welt

Zwischenbilanz aus Sicht der Wissenschaft
Adolf Kloke-Lesch, Geschäftsführender Direktor von SDSN Germany

Nachfragen und Diskussion

15:45

Pause

16:15

Panel 2: Zukunftsperspektiven des HLPF

Moderation: Jens Martens, Global Policy Forum

Drei kurze Impulsvorträge à ca. 10 min und 60 min Nachfragen und Diskussion

Zukunftsperspektiven aus Sicht des Rates für nachhaltige Entwicklung
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin a.D.

Zukunftsperspektiven aus Sicht der Wissenschaft
Dr. Silke Weinlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Zukunftsperspektiven aus Sicht der Bundesregierung
Stephan Contius, Beauftragter für die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung im BMU*

Nachfragen und Diskussion

17.45

Resümee

Wolfgang Obenland, Global Policy Forum

18:00

Fortsetzung der Gespräche bei einem Stehempfang

 

* angefragt

 

15.11.

Workshop 2 – Die Zivilgesellschaft und die Agenda 2030

9:00

Ankunft, Registrierung, Begrüßungskaffee

9:30

Begrüßung und Einführung

Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung

Jens Martens, Global Policy Forum

9:45

Panel 1: Neue Allianzen der Zivilgesellschaft im 2030-Prozess – Schlaglichter von der lokalen bis zur globalen Ebene

Moderation: Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen

Kurzinterviews über bisherige Erfahrungen, Schwierigkeiten, Potentiale der SDGs bei der Bildung zivilgesellschaftlicher Bündnisse

International: SDG Watch Europe
Ingo Ritz, Geschäftsführer des Global Call to Action Against Poverty (GCAP)

National: Die Schweizer Plattform Agenda 2030
Eva Schmassmann, Alliance Sud, Vorsitzende der Plattform Agenda 2030

Regional: Zivilgesellschaftliche Kooperation zu den SDGs in Norddeutschland
Christopher Duis, Geschäftsführer des Bremer Entwicklungspolitischen Netzwerks

Lokal: Das Bündnis kommunale Nachhaltigkeit Köln
Anne Gebler-Walkenbach/Sabrina Cali, Allerweltshaus Köln, Promotorin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit

Nachfragen und Diskussion

11:45

Pause

12:00

Panel 2: Chancen und Herausforderungen für die Zivilgesellschaft im weiteren 2030-Prozess

Moderation: Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung

Moderiertes Gespräch aller Teilnehmer/innen anhand von Leitfragen

Impuls

Jens Martens, Global Policy Forum

13:30

Ende mit einem Mittagsimbiss

* angefragt

Die Workshops sind Teil des Projekts „2030.de“ des Global Policy Forums Europe, gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie von Engagement Global im Auftrag des BMZ

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