Um den globalen Umwelt- und Entwicklungsproblemen unter dem Dach der Vereinten Nationen besser begegnen zu können, haben die Regierungen das Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung (High-Level Political Forum, HLPF) gegründet. Es ist das zentrale UN-Gremium für nachhaltige Entwicklung und soll hauptsächlich die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) überwachen.
In der Einschätzung des HLPF gehen die Meinungen in Politik und Zivilgesellschaft auseinander. Manche sehen in ihm das potentielle Spitzengremium für globale Umwelt-, Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik und eine demokratischere Alternative zur G20, andere halten es lediglich für ein weiteres Forum zum Austausch diplomatischer Gemeinplätze. Im kommenden Jahr wird das politische und mediale Interesse am HLPF auf jeden Fall steigen. Denn im September 2019 tagt das Forum erstmals als globaler Nachhaltigkeitsgipfel auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Außerdem steht ein erster „Review“ seiner Arbeit an.
Bei unserem Workshop wollen wir über die Funktionen und die Agenda des HLPF informieren und eine erste Zwischenbilanz seiner Arbeit vornehmen, um vor diesem Hintergrund die politische Relevanz, die Potentiale und den Reformbedarf dieses Gremiums einzuschätzen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, welche Reforminitiativen von der deutschen Politik ausgehen können.
Eine wachsende Zahl zivilgesellschaftlicher Organisationen nutzt die Agenda 2030 und die SDGs als Referenzrahmen und ist aktiv daran beteiligt, sie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und von der Politik ihre Verwirklichung einzufordern. Von der kommunalen bis zur globalen Ebene haben sich dabei neue Netzwerke und Allianzen gebildet. Die Frage ist, ob dies mehr als ein Strohfeuer ist. Kann der Umsetzungsprozess der Agenda 2030 zur Stärkung fortschrittlicher zivilgesellschaftlicher Organisationen (auch als Gegengewicht zu nationalistischen und fremdenfeindlichen Bewegungen) und der dauerhaften Bildung neuer gesellschaftlicher Bündnisse führen? Hat sich durch die Agenda 2030 die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in den Konsultationen der Vereinten Nationen verändert? Wie sehen ihre praktischen Mitwirkungsmöglichkeiten aus? Welche Gruppe und Organisationen bestimmen den Diskurs? Und was sind ihre Hauptbotschaften?
Diese Fragen sollen bei einem zweiten Workshop unter anderem mit Vertreter/innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Netzwerke diskutiert werden.
Zum Download der Einladung/des Programms (pdf, 500 KB)
Programm |
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14.11. |
Workshop 1 – Zwischenbilanz und Zukunftsperspektiven des HLPF |
13:30 |
Ankunft, Registrierung, Begrüßungskaffee |
14:00 |
Begrüßung und Einführung Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung Wolfgang Obenland, Global Policy Forum |
14:15 |
Panel 1: Zwischenbilanz des HLPF Dr. Michèle Roth, Stiftung Entwicklung und Frieden Drei kurze Impulsvorträge à ca. 10 min und 60 min Nachfragen und Diskussion Zwischenbilanz aus Sicht der Bundesregierung Zwischenbilanz aus Sicht der Zivilgesellschaft Zwischenbilanz aus Sicht der Wissenschaft Nachfragen und Diskussion |
15:45 |
Pause |
16:15 |
Panel 2: Zukunftsperspektiven des HLPF Moderation: Jens Martens, Global Policy Forum Drei kurze Impulsvorträge à ca. 10 min und 60 min Nachfragen und Diskussion Zukunftsperspektiven aus Sicht des Rates für nachhaltige Entwicklung Zukunftsperspektiven aus Sicht der Wissenschaft Zukunftsperspektiven aus Sicht der Bundesregierung Nachfragen und Diskussion |
17.45 |
Resümee Wolfgang Obenland, Global Policy Forum |
18:00 |
Fortsetzung der Gespräche bei einem Stehempfang |
* angefragt |
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15.11. |
Workshop 2 – Die Zivilgesellschaft und die Agenda 2030 |
9:00 |
Ankunft, Registrierung, Begrüßungskaffee |
9:30 |
Begrüßung und Einführung Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung Jens Martens, Global Policy Forum |
9:45 |
Panel 1: Neue Allianzen der Zivilgesellschaft im 2030-Prozess – Schlaglichter von der lokalen bis zur globalen Ebene Moderation: Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen Kurzinterviews über bisherige Erfahrungen, Schwierigkeiten, Potentiale der SDGs bei der Bildung zivilgesellschaftlicher Bündnisse International: SDG Watch Europe National: Die Schweizer Plattform Agenda 2030 Regional: Zivilgesellschaftliche Kooperation zu den SDGs in Norddeutschland Lokal: Das Bündnis kommunale Nachhaltigkeit Köln Nachfragen und Diskussion |
11:45 |
Pause |
12:00 |
Panel 2: Chancen und Herausforderungen für die Zivilgesellschaft im weiteren 2030-Prozess Moderation: Elisabeth Bollrich, Friedrich-Ebert-Stiftung Moderiertes Gespräch aller Teilnehmer/innen anhand von Leitfragen Impuls Jens Martens, Global Policy Forum |
13:30 |
Ende mit einem Mittagsimbiss |
* angefragt |
Die Workshops sind Teil des Projekts „2030.de“ des Global Policy Forums Europe, gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie von Engagement Global im Auftrag des BMZ |
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