
Vom 04. bis 06. November 2025 trifft sich in Doha, Katar die Weltgemeinschaft, um 30 Jahre nach dem ersten Weltsozialgipfel in Kopenhagen über den Stand und die Förderung sozialer Entwicklung zu sprechen. Obwohl damals Armut, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung erstmals ins Zentrum eines UN-Gipfels rückten, sind die Herausforderungen bis heute weitgehend ungelöst: Noch immer leben über 800 Millionen Menschen in extremer Armut, fast die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sozialer Sicherung, und besonders junge Menschen und Frauen sind von Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigungsverhältnissen betroffen. Klima- und Umweltkatastrophen verschärfen überall Armut und Ausgrenzung, während Kriege und Konflikte sowie Kürzungen im Entwicklungsbereich Fortschritte untergraben.
Auf der Tagesordnung des Gipfels stehen insbesondere die Bekräftigung der Kopenhagener Erklärung von 1995, die Stärkung der sozialen Dimension der Agenda 2030 sowie Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, zur Finanzierung sozialer Sicherungssysteme und zum Abbau globaler Ungleichheiten. Auch Geschlechtergerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen und die Verbindung von sozialer Entwicklung mit Klima- und Nachhaltigkeitszielen werden verhandelt. Die vorverhandelte Doha Political Declaration enthält Bekenntnisse zu internationaler Solidarität und zur Stärkung multilateraler Zusammenarbeit – läuft aber Gefahr, ohne konkretere Forderungen zur Umsetzung von Menschenrechten und ohne zusätzliche Finanzierungszusagen, ein reines Lippenbekenntnis zu bleiben.
Bei unserem Online-Briefing berichten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WSSD2 (überwiegend) live aus Doha über die aktuellen Diskussionen in der UN: Welche Bedeutung hat soziale Entwicklung in Zeiten zunehmender reaktionärer Politik und einer „Krise des Multilateralismus“ noch? Welche Signale und Initiativen können vom WSSD2 ausgehen, um soziale und ökologische Gerechtigkeit an die Spitze der Agenda zu bringen? Wie bewertet die Bundesregierung diesen Gipfel? Und welche Chancen ergeben sich für zivilgesellschaftliche Bündnisse, soziale Rechte in Deutschland und weltweit wieder stärker in den Fokus der Politik zu rücken?
Gesprächspartner*innen sind:
- Vertreter*in Bundesregierung angefragt
- Katja Hujo, Leiterin des Bonner UN-Forschungsinstitut für soziale Entwicklung (UNRISD) Büros
- Nicola Wiebe, Referentin für Soziale Sicherheit für Brot für die Welt / Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO)-Mandatierte für den 2. Weltsozialgipfel
- Anne Schrader, Politische Referentin der Christoffel-Blindenmission / VENRO-Mandatierte für den 2. Weltsozialgipfel
- Gabriele Köhler, Board Member, Women Engage for a Common Future (WECF) Deutschland
- Weitere Parter*innen angefragt
Moderation: Oliver Hasenkamp, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN)
Gerne können Sie sich hier bereits anmelden.
Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts „Soziale Gerechtigkeit auf der Agenda der Vereinten Nationen 2025 - Begleitung des zweiten World Summit for Social Development (WSSD2)“ des Global Policy Forums Europe, gefördert von der Friedrich-Ebert-Stiftung.